Der Eigelstein ist eine zentral sowie nahe dem Hauptbahnhof gelegene Straße in Köln. Er ist 568 Meter lang und erstreckt sich zwischen Ebertplatz und Turiner Straße. Er wurde nach dem hier anzutreffenden und schön anzuschauenden Eigelsteintor benannt, welches ein aufrechtes Sinnbild für die Kölner Geschichte ist. Einst marschierten die römischen Legionen über den Eigelstein, bei ihren Verlagerungen zwischen dem Niederrhein und Köln. Bis zum 17. Jahrhundert war der Eigelstein auch noch als „platea aquilina“ bekannt, was so viel heißt wie „Adlersgasse“. Nach den Römern tauften die französischen Besatzer den Eigelstein mit dem schönen Eigelsteintor in „Rue de l’Aigle“ um, also in „Adlerstraße“. Aus diesem Straßennamen wurde das heutige „Eigelstein“ abgeleitet.
Dass Köln als Stadt der Brauhäuser und für sein Kölsch bekannt ist, wissen nicht nur die Kölner zu schätzen. Eines der ältesten Wirtshäuser ist das „Em Kölsche Boor“, also auf hochdeutsch: „Im kölschen Bauer“. Dieses Haus unweit vom Eigelsteintor wurde bereits 1760 eröffnet, damals hieß es noch „Zum Elephanten“. Seit 1907 trägt es den heutigen Namen. Früher noch ein berüchtigtes Rotlichtviertel ist die Gasse „Im Stavenhof“, welche in den Eigelstein mündet und die heute von vielen neuen Mietshäusern geprägt ist. Beide Straßen sind heute Inbegriff eines Viertels, welches vor allem für Lebenskultur und kölsche Lebensart bekannt ist. Der Eigelstein ist mit viel Historie und zudem vielen Anekdoten und sowie Klischees behaftet. Der Eigelstein mit seinem zentralen Eigelsteintor ist wichtiger Teil eines „Kiezes“, der das warme und warmherzige Lebensgefühl der Domstadt in bester Manier ausstrahlt. Hier „kütt es wie es kütt“ und „es hätt noch immer jot jejange“.
Im Gegensatz zum angrenzenden Ebertplatz ist hier am Eigelstein immer noch richtig was los. Es ist der Kiez in Köln, wo der Kölner nichts dagegen hat, wenn man diesen als „Südstadt“ bezeichnet. Der Eigelstein ist weltoffen, „echt kölsch“ und hat auch lehrreiche Geschichten aus der Neuzeit auf Lager. So wurde hier in den 70er Jahren der erste türkische Laden in Köln eröffnet. Die zahlreichen Kneipen im Eigelstein sind noch heute verlängerte Wohnzimmer der Anwohner. Hier kann der Kölner noch seine tief in ihm sitzenden Wurzeln zeigen und ausleben.
Der Eigelstein mit seinem Eigelsteintor ist Kölns kleinstes „Veedel“. Der Ebertplatz und die direkte Bahnhof mitsamt dem Dom gehören schon nicht mehr zu dem Kiez. Dieser kleine Fleck Kölns ist heute ansehnlich, lebendig und voller Lebensfreude. Nicht von ungefähr ist das Viertel eine stets gern genommene Kulisse für den Dreh des „Tatort“. Manchmal müssen die Kölner im Eigelstein daher – jedoch dies nur allzu gerne – etwas Platz machen für die Kamera und das Filmteam.
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